Raufußbussard (Buteo lagopus)

Der Name „Raufußbussard“ leitet sich von der alten Bezeichnung „Rauch“ für Pelz ab und bezieht sich auf die (im Gegensatz zu anderen Bussarden) bis hinunter zu den Zehen befiederten Läufe dieser Art.
Der Raufußbussard ist ein Brutvogel der nordischen Tundra- und z.T. auch Taigazone und verlässt dieses Areal ab Ende August, um zumeist in Mittel- und Osteuropa zu überwintern, wo man ihn etwa von Ende September bis April in weiten, offenen Landschaften wie Äckern, Wiesen und Weiden, aber auch in Mooren und Heiden beobachten kann.
Er steht dem häufigen Mäusebussard verwandtschaftlich sehr nahe und kommt auch oft neben diesem vor. Raufußbussarde meiden Wälder und man sieht sie nahezu ausschließlich im Offenland, wo sie regelmäßiger als Mäusebussarde rüttelnd (d.h. mit schnellen Flügelschlägen gegen den Wind „auf der Stelle stehend“) nach Nahrung suchen. Sie sind etwas größer, wirken kräftiger und etwas „adlerähnlicher“ als Mäusebussarde und haben längere Flügel mit deutlicherem „Knick“ zwischen Arm- und Handflügel. Zudem schlagen sie etwas langsamer mit den Flügeln.
Das Gefieder ist nicht so extrem variabel wie das des Mäusebussards, dennoch können Jungvögel, adulte Weibchen und Männchen recht unterschiedlich aussehen.
Das wichtigste Kennzeichen des Raufußbussards ist seine in jedem Kleid vorhandene, rein weiße Schwanzbasis. Bürzel und Rücken sind hingegen immer bräunlich, so dass die weiße Schwanzzeichnung den Flügelhinterrand niemals nach vorn hin überragt! Adulte Männchen zeigen 3-5 schwärzliche, zum Körper hin schmaler werdende Schwanzbinden, Weibchen 1-2. Bei Jungvögeln ist meist nur 1 zu sehen, grauer und diffuser ausgeprägt als bei Altvögeln.
Bei ausgefärbten Männchen ist die Brust in aller Regel dunkler gezeichnet als der Bauch, bei Weibchen und Jungvögeln ist es umgekehrt. Altvögel sind zudem durch einen kontrastierenden schwärzlichen Flügelhinterrand gekennzeichnet, der bei Jungvögeln nur gräulich und diffus ausgeprägt ist.