Wiesenweihe (Circus pygargus)

Die Wiesenweihe ist die schlankste unter den drei kleinen Weihenarten und mit ihrer leichten, fast seeschwalbenartigen Flugweise in der Luft äußerst elegant.

Ihr Name beschreibt einen ihrer bevorzugten Lebensräume: Als Brutvogel findet man sie in ausgedehntem, gern feuchtem Wiesengelände, aber auch in Niedermooren, trockenen Heideflächen und zunehmend auch in Getreidefeldern, wo ihre Eier und später die Nestlinge allerdings stark von den großen landwirtschaftlichen Maschinen bedroht sind.

Wie alle Weihen jagt auch die Wiesenweihe in flachem Gaukelflug mit V-förmig angehobenen Flügeln und setzt dabei auch ihr ausgezeichnetes Hörvermögen zur Beuteortung ein.

Sie ernährt sich hauptsächlich von kleinen Nagetieren und großen Insekten. Wenn sich eine Gelegenheit bietet, schlägt sie aber auch verschiedene kleinere Vögel, z.B. Lerchen, Stelzen und Pieper.

Wiesenweihen sind Langstreckenzieher, die den mitteleuropäischen Winter in Afrika südlich der Sahara verbringen. Die meisten Altvögel verlassen ihre Brutplätze bereits im August, die Jungvögel folgen ihnen wenig später. Erst im April/Mai des Folgejahres treffen sie wieder in Mitteleuropa ein.

Die vorwiegend grauen Wiesenweihenmännchen mit ihren ausgedehnt schwarzen Flügelspitzen zeigen oberseits einen und unterseits zwei schwärzliche Querstreifen auf den Armschwingen, ein Merkmal, dass sie eindeutig von männlichen Korn- und Steppenweihen unterscheidet.

Ähnlich wie die Männchen zeigen auch Wiesenweihenweibchen oberseits einen schwärzlichen Querstreifen auf den Armschwingen, aufgrund ihrer bräunlichen Gesamtfärbung allerdings weit weniger auffällig. Im Gegensatz zu den unterseits ungestrichelt rostbraunen Jungvögeln sind adulte Weibchen dort auf weißlichem Grund längsgestreift. Zudem sind ihre Armschwingen nicht deutlich abgedunkelt, wie diejenigen der Jungvögel. In allen drei genannten Kleidern sind die Oberschwanzdecken weiß.

Ausgefärbte Männchen und Weibchen zeigen grob hell und dunkel gebänderte Achselfedern, die ein etwas schachbrettartiges Muster erzeugen, ein sicheres Merkmal der Wiesenweihe.

Die Flügelspitze wird bei der Wiesenweihe (wie auch bei der seltenen Steppenweihe) von 3 tief „gefingerten“ Handschwingen gebildet, bei der Kornweihe hingegen von 4.